Aquajogging - mehr als nur Alternativtraining

Aquajogging hilft der Laufform, bringt Flexibilität und Kraft – und das alles ohne Verletzungsrisiko. 

Mit Aquajogging können die meisten zunächst wenig anfangen. Aber spätestens, wenn sie aufgrund von gesundheitlichen Beschwerden nicht mehr so gut laufen können, wird das Schwimmbecken als Trainingsterrain für sie interessant. Denn beim Aquajogging wird der Bewegungsapparat gelenkschonend bewegt und gekräftigt.

Aquajogging ist ein Teilbereich des Wassersports und bedeutet übersetzt Laufen in Wasser. Dabei schwebt der Körper im Wasser und erhält Auftrieb durch eine spezielle Weste, einen Gürtel oder einen Anzug. Dadurch reduziert sich die Gewichtsbelastung auf den Bewegungsapparat. Das Training im Wasser setzt also vergleichbare Trainingsreize wie das Laufen an Land – mit dem gewissen Vorteil, dass es gelenkschonender ist. Aus diesem Grund wird Aquajogging häufig auch als aktive Rehabilitation nach einer Verletzung empfohlen. Aber auch Profisportlerinnen und -sportler nutzen die Übungen im Wasser als Regenerationseinheit, Krafttraining oder im Ausdauerbereich

Der Wasserauftrieb allein reicht nicht aus, dass der Körper senkrecht im tiefen Becken schwimmen kann. Daher ist beim Aquajogging eine Ausrüstung erforderlich, die dem Körper Auftrieb verleihen und ermöglichen, sich kontrolliert im Wasser zu bewegen. Für den Anfang und zum Ausprobieren reicht hierfür ein einfacher Auftriebsgurt, eine Pool-Nudel oder irgendetwas, das Sie im Schwimmbad ausleihen können, wodurch Ihr Körper Auftrieb bekommt. Etabliert haben sich Aquajogging-Gürtel aus EVA- oder PE-Schaum ( diese können Sie in unserem Bad ausleihen oder erwerben).

Aquajogging gleicht einem iso-kinetischen Training: Das Wasser bietet Ihnen nur so viel Widerstand, wie Sie Kraft einsetzen. Wenn Sie stillstehen, haben Sie keinen Widerstand. Wenn Sie sich schnell bewegen, haben Sie einen hohen Widerstand. Deshalb können Sie selbst bestimmen und kontrollieren, wie sanft oder hart Sie trainieren wollen. Daher eignet sich Aquajogging für Läufer und Läuferinnen jeglichen Leistungsniveaus. Anfängern und Einsteigerinnen empfiehlt es sich jedoch, die ersten Einheiten im Becken mit Bodenkontakt durchzuführen, da dies etwas weniger fordernd ist. Auch Menschen mit orthopädischen Überlastungsbeschwerden wie beispielsweise Arthrose können Aquajogging durch die verringerte Gewichtskraft im Wasser problemlos durchführen.

Wussten Sie, dass die Dichte des Wassers 800-mal höher ist als die der Luft? Was diese Information praktisch bedeutet, erfahren Sie, wenn Sie versuchen, im Wasser zu laufen. Trotz der schwebenden Laufbewegung im Wasser merken Sie, dass dies viel anstrengender ist als Laufen an Land, obwohl die Schwerkraft Sie nicht wie beim normalen Laufen auf den Boden holt. Für die Fortbewegung im Schwimmbecken muss der Körper einen deutlich größeren Widerstand überwinden. Folglich wird mehr Energie benötigt als bei einer Laufrunde im Park. Auch wird dadurch die Muskulatur sehr gut gestärkt. Das Kraft-Ausdauer Workout trainiert zahlreiche Muskeln gleichermaßen. Aquajogging kann auch einen positiven Effekt auf Wassereinlagerungen haben. Durch den hydrostatischen Druck und die Wellenbewegungen wird Wasser aus dem Körper gedrückt und Beine oder Arme fühlen sich dadurch weniger geschwollen an.

  • Training von Kraft und Ausdauer
  • Erhöhung der Beweglichkeit
  • Senkung der Ruheherzfrequenz um bis zu 10-15 Schläge pro Minute
  • Stärkung des Immunsystems
  • Anregung des Stoffwechsels (Körperfettanteil wird reduziert)
  • Förderung des Gleichgewichts und der Konzentration
  • leichter Massageeffekt durch das Wasser

Der Kalorienverbrauch beim Aquajogging ist etwas höher als beim Laufen. Mit dem Training im Wasser können Sie bis zu 400 Kalorien pro halbe Stunde verbrennen. Zum Vergleich: Wenn Sie entspannt joggen, verbrennen Sie in der gleichen Zeit (je nach Tempo und Gewicht) um die 300 Kalorien. Der hohe Kalorienverbrauch kommt zum einen daher, dass der Körper aufgrund der Wassertemperatur zwischen 27 °C und 29 °C permanent Energie zur Wärmeerhaltung aufwendet. Zum anderen, weil der Körper für die Fortbewegung im Wasser einen deutlich größeren Widerstand überwinden muss. Folglich wird mehr Energie benötigt.

Im Gegensatz zum Schwimmen hat Aquajogging den großen Vorteil, dass das gleiche Bewegungsmuster wie beim Laufen zum Einsatz kommt. Läufer können somit auch in einer Verletzungs- oder Winterpause trainieren, ohne Einbußen bei der Bewegungstechnik machen zu müssen.

„Versuchen Sie im Wasser nicht mit dem gleichen Bewegungsablauf wie an Land zu laufen.“ Stattdessen empfiehlt er, von der Hüfte abwärts eine Pendelbewegung auszuüben, also vor und zurück. „Winkeln Sie das Knie nur ganz leicht an, strecken Sie Ihre Zehen leicht nach unten, wie ein Balletttänzer. Die Arme sollten ebenfalls gestreckt sein, mit nur einem leichten Winkel im Ellbogen und seitlich dicht am Körper vorbei schwingen.“

Die „Schritte“ sollten eher kurz sein. Kopf, Brust und Hüfte sind aufrecht und bilden eine Linie, als würden Sie an Land laufen. Obwohl Sie sich gar nicht vorwärts bewegen – stattdessen sollten Sie auf der Stelle laufen“

Schwierig ist die Koordination von Armen und Beinen. Da die Arme aufgrund der geringeren Angriffsfläche wesentlich weniger Widerstand ausgesetzt sind als die restlichen Körperteile, tendiert man zu einer zu schnellen Armbewegung.

Was das zeitliche Ausmaß einer Trainingseinheit angeht, sind 20 Minuten Aquajogging für den Anfang schon recht anstrengend. Wem es gefällt, dem empfehlen wir einen Ausbau auf bis zu 50 Minuten. Falls Sie sich eine genaue Anleitung und individuelle Übungen wünschen, können Sie anfangs auch einen Kurs im Freizeitzentrum besuchen. Dieser wird im  Schwimmbad angeboten und Sie können so den Bewegungsablauf und die richtige Technik erlernen. 

Kurstermin - möglichst voranmelden

Mittwoch (Warmbadetag) 19:15 Uhr bis 19:45 Uhr
Kursgebühr 2,50€ (zuzüglich Eintritt)