Sanierung der Sporthalle-Freizeitzentrum Blieskastel GmbH

Das Freizeitzentrum Blieskastel beinhaltet eine Sporthalle und ein Kombibad. Der Gebäudekomplex liegt im Zentrum von Blieskastel zwischen den Stadtteile Blieskastel-Mitte, Webenheim und Mimbach. Für Blieskastel stellen die Anlagen eine Bündelung der Angebote für Ihre Bürger dar.
Im Umfeld der Sporthalle befinden sich Grund-, Haupt- und weiterführende Schulen mit ca. 1.600 Schülern. Insbesondere der Saarpfalzkreis als interkommunale Institution nutzt die Sporthalle intensiv. Ohne diese Sporthalle wäre für viele Schulen der Sportunterricht in der Halle nicht gewährleistet.
Der Gebäudekomplexe besitzt Gebäudehüllen und statische Anlagenteile, auf welchen aufgebaut werden kann.


Ziele und Zweck des Projekts

Das Projekt hat wegen der interkommunalen Nutzung eine besondere regionale Bedeutung. Die Nutzung erfolgt interkommunal durch Schulen unterschiedlicher Bildungsstufen, durch örtliche Vereine und soziale Einrichtungen. Durch die Sporthalle werden Schulen und Vereine die Möglichkeit der körperlichen Betätigung für alle sozialen Schichten gewährleistet. Die kommunale Einrichtung ist eine öffentliche Sporthalle mit Möglichkeit der Dreiteilung, wodurch eine gleichzeitige Mehrfachnutzung möglich ist.
Durch das Projekt soll die weiter langfristige Nutzung der Einrichtung erreicht werden, welche wegen des Sanierungsbedarf nicht mehr gewährleitet war.


Machbarkeitsstudie

Der Gebäudekomplex besitzt Gebäudehüllen und statische Anlagenteile, auf welchen aufgebaut werden kann. Deshalb wurde eine Machbarkeitsstudie angefertigt, welche für die nächsten 20 Jahre angelegt ist.

Eine wesentliche Entscheidung für die zukünftigen Planungen ist die Festlegung, dass die Sporthalle nur noch als reine Sporthalle mit weniger als 200 Besuchern genutzt wird. Hintergrund dieser Entscheidung war, dass nur noch bei drei Veranstaltungen im Jahr die Tribüne genutzt wurde und somit mehr als 200 Personen in der Halle sich aufhielten.
Dadurch können erhebliche Kosten in der Beheizung, Lüftung und im Brandschutz vermieden werden und somit ca. 400.000 Euro eingespart werden.

Die gesamte Sanierung verursacht Kosten in Höhe von brutto 4,3 Mio. Euro. Durch diese Maßnahmen kann die Sporthalle wieder durch die Schulen und Vereine genutzt werden eine Energieeinsparung von ca. 16% erreicht werden und somit 33.300 kg CO2/a erreicht werden.

Als energetische Maßnahme werden die Fensterflächen der Sporthalle (rd. 310 m²) mittels entsprechendem Sonnenschutzgläsern als Pfosten-Riegel-Konstruktion erneuert und ballwurfsicher hergestellt.

Als weitere energetische Maßnahmen werden die Außentüren (Baujahr 1975) im Bereich der Sporthalle (rd. 10 m²) erneuert. Eine Erneuerung ist zwingend notwendig, da die Türen keine wärmedämmende Funktion besitzen und außerdem nicht mehr dicht abschließen.

Im Zuge der Entkernung der Sporthalle wurden die Verkleidungen der Lichtkuppeln entfernt. Dabei stellte sich heraus, dass Regenwasser in den Trapezblechen eintritt. Am 17. Dezember 2019 wurde das Flachdach an einigen Stellen mithilfe einer Fachfirma und einem Fachberater zur Begutachtung des Ist-Zustandes des bestehenden Flachdachaufbau durchgeführt.

Es stellte sich heraus, dass drei Lagen an Dachbahnen vorliegen. Somit wurden schon zweimal neue Dachbahnen zusätzlich aufgebracht. Zwischen diesen Lagen steht Regenwasser, welches an verschiedenen Stellen eintritt. So an den Lichtkuppeln in der Sporthalle und Umkleide Schwimmbad sowie in der Sauna. Durch den Wassereintritt ist die gesamte Isolierung feucht und somit wirkungslos. Deshalb macht es keinen Sinn mehr, eine weitere Dachbahn aufzubringen. Es wurde durch den Aufsichtsrat am 27.2.2020 entschieden, das Flachdach in diesem Bereich zu sanieren.

Die energetische Dachsanierung umfasst eine zusammenhängende Dachfläche des Zwischenbaus über den Nebenräumen der Sporthalle und des Schwimmbades, sowie dem Foyer, dem Bistro und der Sauna mit einer Gesamtfläche von rd. 1.950 m².

Da es sich bei der Sporthalle um eine große Fläche handelt, bot sich der Aufbau einer Fotovoltaikanlage an. Auf dieser Fläche wurde eine Leistung von ca. 100 kWp erreicht. Zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit der Anlage wurde der mögliche Eigenverbrauch ermittelt. Hierzu wurde anhand einer Referenzanlage und dem Bedarf des Freizeitzentrums ein Eigenverbrauch, trotz BHKW-Betrieb, von 73 % ermittelt. Dies trägt zu einer hohen Wirtschaftlichkeit der Fotovoltaikanlage bei.

Durch die Einspeisevergütung und die Einsparung des Eigenverbrauchs können die Finanzierungskosten der Flachdachsanierung und der Fotovoltaikanlage zum größten Teil gedeckt werden.


Projektbeteiligte und Organisationsstruktur

Die Sporthalle ist ein Gebäudekomplex des Freizeitzentrums Blieskastel. Eigentümer des Freizeitzentrums Blieskastel mit Sporthalle und Kombibad ist die Freizeitzentrum Blieskastel GmbH (FZB). Die FZB entstand im Jahr 2002 durch Ausgliederung zur Neugründung. Eigentümer der GmbH mit 100 % ist die Stad Blieskastel.

Die Gesellschaft FZB ist Organträger der Organgesellschaft Stadtwerke Bliestal GmbH. In der Organschaft ist mittels eines Ergebnisabführungsvertrages (EAV) eine Gewinnabführung vereinbart und somit kann ein wesentlicher Anteil der Verluste ausgeglichen werden.

Der Stadtrat hat sich verpflichtet, die noch verbleibenden Betriebsverluste mit Betriebsmittelzuschüssen aus dem städtischen Haushalt auszugleichen.


Ablauf und Zeitplan

Nach nun über 44 Betriebsjahren waren in der Sporthalle umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Auch die Teil-Sanierungen und Erneuerungen liegen schon über 20 Jahre und mehr zurück. Deshalb stand ein hoher Sanierungsbedarf an. Ziel war es, die technische Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen, um die aktuellen Anforderungen und Richtlinien zu erfüllen.

Der aufgelaufene Erneuerungsbedarf konnte nur wirtschaftlich durch eine umfassende Sanierung sichergestellt werden.

Aufgrund des dringenden Handlungsbedarfs wurde mit der Planung und der Beantragung von Fördermitteln Anfang des Jahres 2019 begonnen. Ziel war es, die Sanierung bis spätestens 2021 abzuschließen. Nachdem brandschutztechnischen Abnahmen und die Bauabnahme erfolgt waren, wurde die Sporthalle am 31.05.2021 den Schulen und Vereinen zur Nutzung übergeben.

Kostenzusammenstellung (brutto)

1. Sanierung Sporthalle 3.231.000 Euro
2. Sanierung Flachdach 450.000 Euro
3. Fotovoltaikanlage 83.000 Euro
= Gesamtkosten 3.600.000 Euro

Erhaltene Zuschüsse und Bedarfszuweisungen (netto)

a. Bedarfszuweisung des Ministeriums für Inneres, Bauen und Sport

1.045.000 Euro

b. Saarpfalzkreis als Träger der weiterbildenden Schule und somit Hauptnutzer

600.000 Euro

Unterstützung der Vorhaben durch den Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Saarland über das Förderprogramm ZEP-Kommunal des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr für die Maßnahmen zur Energieeinsparung

Für die Erneuerung der Fenster und Außentüren wurden rd. 162.000 Euro bewilligt, weitere 220.000 Euro sind für die Flachdachsanierung des Zwischenbaus beantragt.

https://www.saarland.de/mwaev/DE/portale/wirtschaft/strukturfondsfoerderung/efre/efre_node.html